Zur Berufung durch Besinnung finden

„Wähle den Beruf, der Dir am meisten Spaß macht!“ scheint mir doch ein wenig zu kurz gegriffen, obwohl dieser Ratschlag immer wieder zu hören ist. Viel passender scheint mir da der Gedanke von Aristoteles: „Wo sich Deine Talente mit den Bedürfnissen der Welt kreuzen, dort liegt Deine Berufung.“

Die eigenen Talente zu kennen ist dabei die eine Herausforderung, die Bedürfnisse der Welt zu erspüren die andere.
Gerade junge Menschen mit vielseitigen Begabungen und Interessen bringt das in eine oftmals bedrückende Entscheidungs-Situation. Dabei ist das „Sich Entscheiden Müssen“ der heutigen Generation vielmehr ein „Sich Entscheiden Dürfen“.  Diese Erkenntnis kann auch befreiend wirken.

Zurück zu den Stärken und Talenten: Fremdbild und Selbstbild stimmen nicht immer überein. Es lohnt sich sein näheres Umfeld zu befragen, wo die eigenen Stärken liegen, wofür man geschätzt wird und was einen einzigartig macht.
Um darüber hinaus auch noch Orientierung zu bekommen, wo man am meisten gebraucht wird und unersetzbar ist, ist die Frage angebracht  : „Wo kann ich am meisten geben, wo braucht es genau mich?“
Jeder ist vielleicht ersetzbar im „Was“ der Arbeit aber niemals im „Wie“. Wie wir eine Aufgabe lösen, eine Tätigkeit vollbringen, das macht uns einzigartig und unersetzbar.

Der Blick aus dem Fenster zur Welt an  Stelle des Blickes in den Spiegel verhilft zu Klarheit und Entschlusskraft.
Und oftmals sind wir dann überrascht wieviel Gemeinsamkeiten in scheinbar unterschiedlichen Optionen liegen.  Dann ist es auch möglich, dass es gar nicht mehr so sehr darauf ankommt für welche der Optionen wir uns entscheiden, sondern dass wir uns entscheiden: vollen Herzens und voller individueller Tatendrang.

Die Besinnung auf die Frage „Wofür will ich mich einsetzen, wie kann ich Sinn stiften für mich und andere?“ hilft auf dem Weg zur Berufung, hilft um zu hören, wo wir gerufen werden!

 

( Photo by Ryoji Iwata on Unsplash)