Am Beginn der Krise hatte ich den Eindruck es hätte jemand vergessen, meine Sanduhr umzudrehen. Als wäre die Zeit stehen geblieben. Gleichzeitig gab es Momente, in denen mir alles -im wahrsten Wortsinn- zwischen den Fingern zerrann: so wie die abgesagten Termine in meinem Kalender.
Je mehr ich mich der Wehrlosigkeit ausgesetzt habe, aufgehört habe die Normalität einzufordern, desto besser konnte ich mich schließlich „in die Krise hinein entspannen“. Ich begann den Sandkörnern ganz bewusst dabei zuzusehen, wie sie sich durch den Engpass bewegen und im Nichts der Zukunft nach und nach Gestalt annehmen. Je mehr wir uns darin üben, diese Engstelle zwischen Vergangenheit und Gegenwart wahrzunehmen, desto eher können wir entscheiden, was verewigt werden soll, und was nicht. Es ist ein wenig, als würden wir den eigenen Puls wieder spüren.
Auch wenn es im Augenblick oftmals nur das Gefühl ist, über das wir entscheiden. So können wir dennoch wehrlose Ohmacht gegen ein Gefühl der geschehenden Gelassenheit eintauschen. Um dann im nächsten Schritt überlegen, welche neue Sandburg gebaut werden soll….
P.S: immer wieder schön zu lesen zum Thema Zeit – egal wie erwachsen das Kind in uns mittlerweile ist: MOMO von Michael Ende